Augusta Bagiennorum, Rom am Fuße der Alpen
Die Ruinen der alten Stadt, und im Dorf ein Museum mit Überresten und 3D-Rekonstruktionen
„Wenn euch die Komödie gefallen hat, dann klatscht Beifall, und schickt uns alle freudig fort!“
G. Suetonius Tranquillus
De Vita Caesarum, II – Augustus (99-100)
Auf diese Weise beschreibt Suetonius in “De vita Caesarum” die letzten Momente des Lebens von Octavius Augustus. Am 19. August 14 n. Chr. versammelte er seine Freunde um sich, dann bat er um einen Spiegel und ließ sich die Haare richten: dann tat der erste römische Kaiser mit 77 Jahren seinen letzten Atemzug. Gegen Ende des Jahrhunderts gründeten seine Veteranen Augusta Bagiennorum ,entscheidenden Weg an der Stelle zwischen den Flüssen Stura von Demonte und Tanaro von Ligurern Bagienni bewohnt. “Augusta”, d.h. die “Stadt von Augustus”, lag außerhalb des gegenwärtigen Zentrums, in dem heutigen Ortsteil Roncaglia.
Schließen wir die Augen und stellen wir sie uns vor: 21 Hektar römischer Stadt, mit über 30 Blocks. Das Rückgrat war die Fläche des Forums, die den öffentlichen Teil von dem religiösen Teil trennte. Das Kapitol wurde vor kurzem ausgegraben und direkt daneben stehen noch kräftig die Bausteine des Theaters. Hier spielt man noch tatsächlich Theater, als Vorstellung verstanden, mit einer jährlichen Übersicht, die seinen antiken Rahmen übernimmt. Das Gelände steht allen offen, und von morgens bis abends wird der freie Eintritt von einem automatischen Eingang geregelt. In der Nähe steht die Cascina Ellena mit seinem “römischen Gemüsegarten ”: sie ist ein privates Gasthaus sowie der richtige Ort, wo man seinen Hunger stillen kann.
Ein paar hundert Meter weiter findet man die Ruinen des Amphitheaters, die nach den in den 2000ern durchgeführten Ausgrabungen wieder ans Licht kamen. «Es war das damalige Stadion – erklärt Dr. Garbarino, von der archäologischen Oberaufsicht der Schönen Künste – und als solches soll man es sich vorstellen. Es wurde absichtlich in der Vorstadt aufgebaut, um den Zustrom der verschiedenen „Fans“ zu ermöglichen und Auseinandersetzungen zu vermeiden. Seine Funktion war, die von vielen verfolgten Kampfvorführungen zu beherbergen».
Und das alles kann man mit eigenen Augen durch das direkt im archäologischen Museum ausgestellte 3D-Projekt des Archäologen Davide Borra sehen, das sich im Stadtzentrum von Bene Vagienna im Palast Lucerna von Rorà befindet. Eine obligatorische Ergänzung, die man machen soll, nachdem man Augusta Bagiennorum besichtigt hat. Im Museum sind die wertvollsten Funde des archäologischen Gebiets ausgestellt, weil Augusta Bagiennorum auch ein Stück der italienischen archäologischen Geschichte ist. «Die Ausgrabungen – sagt Dr. Garbarino weiter – wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts von den zwei Vorreitern Giuseppe Assandria und Giovanni Vacchetta sehr mutig fortgesetzt. Als sie begannen, hatte man nur literarische Kenntnisse über Augusta Bagiennorum, dann fand man alles Übrige heraus. Im Herbst mieteten sie die Fläch und hoben Schützengräben aus. Danke ihnen kennen wir heute Sachen, die noch nicht in Sicht sind. Dann sind wir mit den gegenwärtigen Technologien weiter gegangen: man hat über tausend Spuren von Funden des Paläolithikums, Pollen, Pflanzenreste entdeckt, die uns helfen können, das damalige Klima zu verstehen. Außerdem tauchten um das Kapitol Bestattungen aus dem Mittelalter auf. Die römische Stadt des Hochmittelalters überlebt noch ».
Traduzione a cura del Liceo linguistico di Mondovì Vasco Beccaria Govone
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BENE VAGIENNA
Man darf das archäologische Gebiet durch eine automatischen Betriebstür besichtigen.
www.benevagienna.it
DAS ARCHÄOLOGISCHE MUSEUM
Palast Lucerna di Rorà: samstags (15-18,30 Uhr) und sonntags (10-12 Uhr, 15-18,30 Uhr) geöffnet.
Tel. 0172654969
Mail: ufficioturismo@benevagienna.it